Wer braucht schon Titel
Just endete die Juristerei in der vergangenen Woche. Tägliches Auswendiglernen von Paragraphen. Amüsante Beispiele aus dem Rechtsleben. Klausur. In der Reihenfolge.
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Lapidar hingeworfen, ein kleiner Einblick zum Modul „Rechtskunde“.
Interessant? – durchaus, jedoch ist es mir ein Gräuel das Hirn mit Paragraphen jeglicher Art zu überlasten. Notwendigerweise habe ich mir nur die anwendungstechnischen Paragraphen sorgsam eingeprägt.
Ab nun kann ich jederzeit sämtliche M-Markt-Mitarbeiter, wenn sie es auch nur ansatzweise wagen sollten bei der Rückgabe eines Produkts mit dem Argument, die Dürchführung seie nicht möglich, weil der AGB dies verbiete, anzutreten, effektiv bekämpfen.
Spannend, leider aber auch streckenweise ermüdend, war die Herausarbeitung von Kreativtechniken und der Prozess des Erweckens unserer Kreativität. Eine Aufgabe gefiel mir besonders gut:
Schreibe drei Begriffe auf: Eine Phantasie-Person, ein Phantasie-Objekt und ein Phantasie-Land. Verteile diese jeweils in drei Auffangboxen, durchmische diese ordentlich und ziehe jeweils einen Zettel zu der jeweiligen Kategorie. Nun schreibe in 20 Minuten eine kleine geschichte zu diesen drei Begriffen.
Gesagt getan: Hier nochmal eine kleine Geschichte von mir, mit einem Addendum, da die Zeit leider für einen kleinen, aber doch wesentlich wichtigen Teil nicht mehr ausgereicht hat:
Person: Heribert von Schnackenstädt
Objekt: Schreikanone
Land: CANDYLAND
Entnommen aus dem „Lexikon legendärer Objekte“ – Seite 837
Eingereiht zwischen dem Begriff „Schreikalzone“ und „Schreika-Nonne“Schreikanone, die
Ein futuristischer Apparat, entwickelt von Heribert von Schnackenstädt, mit der Intention, immense Unruhen niederzuschlagen. Erstmals wurde dieses Gerät in der Republik CANDYLAND angewendet, weil ein fürchterlicher Bürgerkrieg zwischen den Süßstofffanatikern und den Zuckerpuristen ausbrach.
Historisch betrachtet fand dieser Krieg wohl zum Anfang der MAOAM-Dynastie statt. Ursache dafür waren die innerstädtischen Unruhen, um die Frage, ob der sakrosankte Candystick, welcher sehr von den Zuckerpuristen geworben wurde, oder die heiligegesprochene Süßstofftablette, welche wiederum von den Süßstofffanatikern gepriesen wurde, nun alljährlich zum Süßedankfest verspeist werde.
Um die Unruhen zu beenden entwickelte Heribert von Schnackenstädt einen ruhebringenden Apparat, welcher folgendermaßen funktioniert:
Der auch nur kleinste Ton, der in das Wiedegaberohr der Maschine gelangt, wurde auf das 5000-fache verstärkt. Sobald ein Wesen solch‘ ein ohrenzerberstendes, trommpelfelleruptierendes Geräusch vernahm, hielt es vor Entsetzen inne und suchte den Frieden mit seinem gegenüber. Selbst Daniela Katzenbergers Geplapper konnte damit gestoppt werden[1]. Nach dieser einmaligen Nutzung hatte das Gerät seine Schwierigkeiten der Erschütterung dieses Lärms standzuhalten und zerfiel unglücklicherweise deshalb in seine vereinzelten molekularen Bestandteile.[1] Ja, lieber Leser, alternativ auch Zuhörer, deine Frage ist berechtigt: „Was zur Hölle macht Daniel Katzenberger in CANDYLAND?“ Sie traf auf Verona Poth – die in ihr ausgelöste Reizüberflutung versetzte sie in eine Sprachkaskade, die ihr es ermöglichte das Sprach-Zeit-Kontinuum zu überwinden und über eine geöffnete Raum-Vortex in CANDYLAND einzudringen. Dort machte sie eine sehr gute Karriere als Marktschreier.